4. März 2024

Parkinson und Haut – (k)ein Thema?

Unsere Haut ist ein wahres Multitalent. Sie hindert Schadstoffe und Krankheitserreger daran, in den Körper einzudringen. Sie wirkt wie eine Klimaanlage und schützt vor Verletzungen. Zugleich ist sie unser größtes Sinnesorgan, reagiert auf Berührung und nimmt Schmerzreize auf. Darüber hinaus gilt unsere sensible Hülle als „Spiegel der Seele“. Um ihre vielfältigen Aufgaben bewältigen zu können, ist sie idealerweise gesund und intakt.

Auch wenn es vielleicht nicht als Erstes in den Sinn kommt: Parkinson kann sich auch auf die natürlichen Funktionen der Haut auswirken: Krankheitsbedingt können die Talg- und Schweißdrüsen in der oberen Hautschicht übermäßig aktiv sein. Darüber hinaus verdient Ihre Haut besondere Aufmerksamkeit, wenn Sie Medikamentenpflaster nutzen oder über eine Pumpe eine nicht orale Folgetherapie erhalten.

Wie beeinflusst Parkinson die Haut?

In der Haut befinden sich spezielle Drüsen, die Talg produzieren. Dieses fetthaltige Sekret hält die oberste Hautschicht geschmeidig. Die Talgdrüsen werden vom vegetativen Nervensystem gesteuert – und das autonome Nervensystem wiederum wird von dem Botenstoff Dopamin mit beeinflusst. Fehlt es wie bei Parkinson an Dopamin, hat das zur Folge, dass die Talgdrüsen nicht ausreichend reguliert werden. Sie produzieren zu viel Talg und die Haut wird fettiger und glänzender, vor allem im Gesicht. Das kann aus kosmetischen Gründen als störend empfunden werden. Der überschüssige Talg bietet zudem einem bei jedem Menschen auf der Haut vorkommenden Hefepilz geeignete Bedingungen, um sich übermäßig zu vermehren. In der Folge kann die Haut rot werden, schuppen, jucken und sich entzünden. Der Dopaminmangel kann auch dazu führen, dass die Schweißdrüsen in der Haut zu aktiv sind. Vor allem nachts, wenn besonders wenig Botenstoff verfügbar ist, können regelrechte Schweißausbrüche auftreten.

Was hilft der sensiblen Hülle?

Bei zu fettiger Haut ist eine sorgsame Hautpflege wichtig. In Apotheken sind entsprechende Pflegeserien erhältlich. Ist die Haut deutlich beansprucht oder gar entzündet, sollten Sie nach ärztlichem Rat spezifische Produkte verwenden. Der störende Schweißfluss lässt sich mit einem Antitranspirant aus der Apotheke oder speziellen Hautpflegeprodukten etwas eindämmen. Zudem können Bäder mit Eichenrinde und Thymian ausgleichend wirken.

Treten die beschriebenen Auffälligkeiten auf, kann das zudem darauf hinweisen, dass die Parkinson-Medikamente den Dopaminmangel im Körper nicht ausreichend ausgleichen. Sprechen Sie über Hautauffälligkeiten oder vermehrtes Schwitzen daher mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Gegebenenfalls sollte die Parkinson-Therapie überprüft und angepasst werden. Erste Anhaltspunkte dazu, ob Sie mit Ihrer aktuellen Therapie noch gut eingestellt sind, bietet die Seite www.parkinson-check.de.

Tipps für die Verwendung von Pflastern

Verwenden Sie Medikamentenpflaster oder Pflaster, die bei einer Pumpentherapie die Kanüle in der Haut abdecken, ist eine aufmerksame Hautpflege ebenfalls sehr wichtig. Denn eine gesunde, ausgeglichene Haut ist grundsätzlich widerstandsfähiger. Hinzu kommt ein weiterer wesentlicher Punkt: eine sorgsame Hygiene. Waschen Sie die Hautpartie, auf die Sie ein Pflaster aufbringen wollen, zunächst mit warmem Wasser ab. Tupfen Sie die Stelle danach mit einem Handtuch sanft trocken. Desinfizieren Sie die Haut zusätzlich mit einem milden Mittel, wenn Sie eine Kanüle in die Haut einbringen wollen. Pflegen Sie die Hautstelle nach Entfernen des Pflasters auf die gleiche Weise. Tragen Sie anschließend gegebenenfalls eine hautschützende Creme oder Salbe auf.

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