9. Oktober 2025
Ein klares Bild: Ultraschall zur Verlaufskontrolle bei CED

Keine Bauchschmerzen und kein Durchfall mehr – die Therapieziele bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehen heute über die Kontrolle der Symptome hinaus. Es ist vor allem Mukosaheilung, also der möglichst vollständige Rückgang der Entzündung der Darmschleimhaut, die bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) angestrebt wird. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zeigen den Krankheitsverlauf und geben Aufschluss darüber, ob das Therapieziel erreicht wird. Unterschiedliche Untersuchungen kommen für die Verlaufskontrolle bei CED zum Einsatz, darunter Ultraschall. Studien belegen für das schonende bildgebende Verfahren, dass es eine verlässliche Methode für die Kontrolluntersuchungen bei CED ist.
Schonende Untersuchung ohne lange Vorbereitung
Eine Ultraschalluntersuchung hat im Vergleich zu anderen bildgebenden Methoden eine Reihe von Vorteilen. Die zeitaufwendige Darmentleerung vorab, wie sie bei einer Darmspiegelung notwendig ist, fällt weg. Auch ist die Durchführung angenehmer als eine Darmspiegelung. Das Ergebnis steht sofort zur Verfügung und die Ärztin bzw. der Arzt kann während der Untersuchung erklären, was auf dem Monitor zu sehen ist. Im Gegensatz zur Computertomografie (CT) ist Ultraschall nicht mit einer Strahlenbelastung verbunden. Zudem ist er ist in fast jeder gastroenterologischen Praxis verfügbar, da der technische Aufwand gering ist, anders als bei der Magnetresonanztomografie (MRT).
Was ist beim Darm-Ultraschall zu sehen?
Erkennen lassen sich auf dem Ultraschallbild unterschiedliche Veränderungen im Darm. Neben einer verstärkten Durchblutung und Verdickungen der Darmwand, ein Anzeichen für die Entzündung, sind auch andere Auffälligkeiten wie z. B. ein Aufstau von Darminhalt vor Engstellen, fehlende Ausbuchtungen der Darmwand und verminderte Darmbewegung zu erkennen. Es lassen sich mehr Darmabschnitte, z. B. des Dünndarms, untersuchen als bei einer Darmspiegelung und auch tiefere Bereiche der Darmwand. Andere Untersuchungsmethoden komplett ersetzen kann Ultraschall nicht. Als unkompliziert durchführbare und für Patient*innen nicht belastende Untersuchungsmethode kann Ultraschall jedoch einen Beitrag dazu leisten, die regelmäßigen Kontrolluntersuchungen zu erleichtern.
Quellen:
Kucharzik T, Wittig BM, Helwig U et al. Use of Intestinal Ultrasound to Monitor Crohn’s Disease Activity. Clin Gastroenterol Hepatol 2017; 15: 535–542.
Maaser C, Petersen F, Helwig U et al. Intestinal ultrasound for monitoring therapeutic response in patients with ulcerative colitis: results from the TRUST&UC study. Gut 2020; 69 (9): 1629–1636.
Rajagopalan A, Sathananthan D, An YK et al. Gastrointestinal ultrasound in inflammatory bowel disease care: patient perceptions and impact on disease-related knowledge. JGH Open 2019; 4 (2): 267–272.