21. April 2022

Schuppenflechte: Unzufrieden mit der Therapie? Selbst ist der Psoriatiker!

Bei der Therapie der Schuppenflechte hat sich viel getan. Moderne Medikamente können heute sogar zu erscheinungsfreier Haut verhelfen. Doch in vielen Fällen erreicht die passende wirksame Therapie nicht die Psoriasis-Patienten. Das zeigt eine Studie mit einer Online-Befragung zur Behandlung der Schuppenflechte. Fast die Hälfte der Studienteilnehmer befand sich zum Zeitpunkt der Studie nicht in ärztlicher Behandlung. Von denen, die behandelt wurden, waren 59,3 % nur mäßig oder weniger zufrieden mit der Therapie. Die Gründe für Nichtbehandlung und Unzufriedenheit waren unterschiedlich. Sie verdeutlichen jedoch, wie wichtig es als Betroffener ist, selbst aktiv zu werden, alle Therapiemöglichkeiten zu kennen und einen Hautarzt an der Seite zu haben, mit dem es gemeinsam auf Augenhöhe gelingen kann, die Schuppenflechte zu kontrollieren.

Behandlung oder nicht – Psoriasis belastet das Leben

An der Online-Befragung für die Studie nahmen 649 Menschen mit Schuppenflechte aus Deutschland teil, die durchschnittlich bereits seit fast 15 Jahren mit der Diagnose lebten. Sowohl die Teilnehmer in Behandlung als auch die, die nicht zum Arzt gingen, gaben an, dass sie die Schuppenflechte im Alltag einschränkt. Dazu zählte etwa lange Kleidung zu tragen, körperliche Nähe zu Freunden zu meiden, kaum noch in den Urlaub zu fahren, sich weniger mit Freunden zu treffen oder weniger Sport zu machen.

„Gewöhnungseffekt“ bei Psoriasis: Mit wenig nicht zufriedengeben

Zu den Gründen, nicht in ärztlicher Behandlung zu sein, zählten die Angaben, dass sich Ärzte zu wenig Zeit nehmen (61,4 %) und sich nicht für die Erkrankung interessieren (36,9 %). Doch auch die Tatsache, dass sich die Betroffenen an die Schuppenflechte gewöhnt haben und damit einigermaßen gut zurechtkommen, wurde häufig genannt (52 %). Resignation ist verständlich, vor allem, wenn Erwartungen an die Behandlung immer wieder enttäuscht wurden. Doch es gibt heute eine Reihe von Gründen, die Hoffnung nicht aufzugeben und einen neuen Anlauf zu nehmen, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Immer mehr Hautärzte sind etwa auf die Behandlung von Schuppenflechte spezialisiert und können zu allen Behandlungsmöglichkeiten beraten. Ausgewiesene Hautarztsuchen können helfen, den passenden Spezialisten in Wohnortnähe zu finden. Auch die Tatsache, dass Therapieziele durch neue und mehr Behandlungsmöglichkeiten weiter gesetzt werden können, spricht dafür, bei der Suche nach der individuell wirksamen Therapie nicht lockerzulassen.

Quelle:Pilz AC, Zink A, Schielein MC et al. Trotz einer großen Auswahl wirksame Medikamente: Psoriatiker scheinen immer noch untertherapiert zu sein. J Dtsch Dermatol Ges. 2021 Jul; 19 (7): 1003–1012.

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