2. August 2021

Wie gut wirken die Parkinson-Tabletten?

Im Verlauf einer Parkinson-Erkrankung treten andere Probleme auf als zu Beginn und bei fortgeschrittenem Parkinson werden die Anforderungen an die Behandlung komplexer. Wirken eingenommene Tabletten oder Medikamentenpflaster nicht mehr zufriedenstellend, können zum Beispiel Wirkschwankungen auftreten, sogenannte Fluktuationen. Womöglich kommt dann eine nicht orale Folgetherapie in Betracht.

Die Therapie besser einschätzen können

Doch wann ist möglicherweise die Grenze der Parkinson-Therapie mit Tabletten erreicht? Um Hinweise dafür zu erarbeiten, hat sich ein internationales Experten-Gremium damit befasst, wie sich die Wirksamkeit einer Parkinson-Therapie mit Tabletten überprüft lässt und eventuelle Grenzen erkennbar werden. Im Ergebnis liegen fünf einfache Fragen vor, die Ärzte mit ihren Patienten besprechen können:

  1. Wie viele Tagesdosen Levodopa nehmen Sie ein?
  2. Haben Sie insgesamt täglich 2 oder mehr Stunden OFF-Phasen (Phasen mit Unterbeweglichkeit)?
  3. Haben Sie unter der aktuellen oralen Therapie unvorhersehbare motorische Fluktuationen (Schwankungen der Beweglichkeit)?
  4. Leiden Sie unter der aktuellen oralen Therapie an belastenden Dyskinesien (Überbewegungen)?
  5. Leiden Sie zurzeit an Einschränkungen hinsichtlich einer oder mehrerer Aktivitäten des täglichen Lebens (d. h. Schreiben, Gehen, Baden, Anziehen, Essen, Toilettengang usw.)?

Diese Fragen finden Sie auch unter www.parkinson-check.de. Ebenfalls finden Sie auf dieser Internetseite von AbbVie Care 16 Videos, in denen die hier angesprochenen und weitere mögliche Symptome bei fortgeschrittenem Parkinson dargestellt werden.

Beobachtungen über die Zeit

Ärzte können ihren Patienten den Fragenkatalog auch mitgeben und sie bitten, anhand der fünf Fragen hin und wieder zu schauen, wie eine Woche im Hinblick auf die Medikamenteneinnahme und dem Auftreten von Symptomen im Durchschnitt verlaufen ist. Das hat den Vorteil, dass im Gespräch mit dem Neurologen nicht nur die Beobachtungen der letzten Zeit, sondern auch länger zurückliegende Ereignisse zur Sprache kommen können. Auch im Zusammenhang mit einer Therapieänderung kann der Bogen sich nützlich erweisen: Wenn Betroffene ihn einige Wochen vor und nach ihrem Termin mit dem Neurologen ausfüllen, hilft das dem Arzt, die Umstellung der Therapie zu beurteilen.

Häufigere Einnahmezeitpunkte als Kriterium

Eine zentrale Überlegung ist, wie Ärzte die Patienten erkennen, bei denen der Fragebogen angewendet werden könnte. Zum einen ist die Erkrankungsdauer ein mögliches Kriterium. Zum anderen könnte der Neurologe in der laufenden Behandlung prüfen, ob er bei einem Patienten Kriterien aus dem Fragebogen bemerkt, etwa häufigere Einnahmezeitpunkte für die Parkinson-Medikamente. Stellt er Veränderungen fest, kann er mit seinem Patienten weitere Fragen durchgehen.

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