3. April 2019

Fatigue-Syndrom bei CED: Ständig müde und erschöpft

Bauchschmerzen und Durchfall – diese Beschwerden sind bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa wohlbekannt. Massiv ausgelaugt und von bleierner Müdigkeit gequält – dass es bei CED auch zum Fatigue-Syndrom, sehr belastender Erschöpfung, kommen kann, wissen viele nicht. Die Begleiterkrankung ist meist quälend und viel mehr als nur ein kurzes Tief oder sich ein wenig schlapp fühlen. Die Energielosigkeit ist unabhängig von Belastungen und Schlaf führt nicht zur Erholung. Wenn Ihnen die beschriebenen Beschwerden bekannt vorkommen, sollten Sie darüber mit Ihrem behandelnden Arzt sprechen. Eine Therapie gegen die Fatigue an sich gibt es nicht. Möglich ist es jedoch, einige Faktoren, die den Zustand fördern, zu beeinflussen. Auf diese Weise kann es gelingen, die belastenden Beschwerden zu mindern. Darüber hinaus gibt es Strategien, die helfen, mit dem Fatigue-Syndrom besser zurechtzukommen. Zu guter Letzt sollte auch überprüft werden, ob es eine andere Ursache für die Erschöpfung gibt, etwa einen Eisenmangel.

Fatigue-Syndrom oder andere Ursachen?

Die Folgen vom Fatigue-Syndrom sind weitreichend: Anhaltende komplette geistige wie körperliche Erschöpfung, Kraftlosigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, mangelnder Antrieb oder auch ein erhöhtes Schlafbedürfnis können auftreten. Die genaue Ursache für das Fatigue-Syndrom ist bislang nicht geklärt. Es handelt sich um eine eigenständige Erkrankung, die durch ein Zusammenspiel vieler Faktoren entsteht. Bei CED kann die Krankheitsaktivität die Erschöpfung verstärken. Aber auch, wenn die Erkrankung unter Kontrolle ist, kann die Fatigue bestehen bleiben.

Wichtig bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist es, festzustellen, ob der Erschöpfungszustand einen anderen Grund hat. Die Entzündung kann eine Rolle spielen. Eine konsequente und effektive Behandlung der CED kann in einigen Fällen daher auch die Müdigkeit bessern. Ein weiterer Aspekt können die Symptome der CED sein. Schmerzen oder Mangelernährung können dazu führen, ständig müde und matt zu sein. Zudem kann sich eine Blutarmut bzw. ein Eisenmangel hinter dem Ermüdungszustand verbergen. Die sogenannte Anämie kommt häufig bei CED vor, Blutwerte können sie aufdecken und ihre Behandlung zur Besserung der Müdigkeit führen.

Tipps bei Fatigue

Das Fatigue-Syndrom bei CED wird oft übersehen, da die Beschwerden als Folge eines Erkrankungsschubs angesehen werden. Wenn Sie vermuten, dass Sie Fatigue haben könnten, ist es daher wichtig, dass Sie selbst die Initiative ergreifen und mit Ihrem Arzt darüber sprechen. Ist das Fatigue-Syndrom die Ursache für die Erschöpfung, gibt es Wege, Ihren Alltag so zu gestalten, dass Sie besser damit umgehen und die Beschwerden womöglich abmildern können:

  • Tagesablauf
    Strukturieren Sie Ihren Tag und setzen Sie Prioritäten dabei, welche Aufgaben wirklich erledigt werden müssen. Legen Sie wichtige Tätigkeiten in eine Zeit, zu der Sie sich womöglich noch fitter fühlen, etwa am Vormittag. Sorgen Sie für ausreichend Pausen und Ruhezeiten und packen Sie sich Ihren Tag nicht zu voll. Rechnen Sie bewusst genügend Zeit ein, die gar nicht verplant ist.
  • Offener Umgang
    Sprechen Sie mit den Menschen, die Ihnen nahestehen über die Fatigue. Unterstützung kann den Umgang mit der Erschöpfung erleichtern. Akzeptieren Sie Hilfe, z. B. von Angehörigen, Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin oder Freunden. Nach Unterstützung zu fragen oder sie anzunehmen ist keine Schwäche.
  • Ernährung
    Ein Ernährungsberater kann Ihnen helfen, zu klären, ob Ihre Nährstoffaufnahme und -verarbeitung im Gleichgewicht sind. Eine ausgewogene Ernährung kann für Ausgleich sorgen, wenn etwa Durchfall zu viele Mineralstoffe und Vitamine aus dem Körper spült.
  • Psyche
    Finden Sie Wege, mit Stress und psychischer Belastung besser umzugehen. Stressmanagement oder eine Psychotherapie, zum Beispiel eine lösungsorientierte Verhaltenstherapie, können dazu beitragen, die Folgen der Fatigue zu mindern. Bei der Stressbewältigung kann Ihnen das Erlernen einer Entspannungstechnik helfen.

    DE-HUM-190107