20. Januar 2023

Mehr als die Haut: Studie deckt Folgen der Psoriasis auf

Psoriasis ist eine systemische Erkrankung und kann mit Begleiterkrankungen einhergehen. Das bedeutet, Schuppenflechte betrifft nicht nur die Haut. Vielen Menschen mit Psoriasis ist die Reichweite der Erkrankung jedoch nicht bewusst. Das belegen die Ergebnisse der globalen Studie „Psoriasis and Beyond“. Was die Studie auch zeigt: Die Einschränkungen der Lebensqualität durch die Erkrankung und ihr Einfluss auf die psychische Gesundheit können immens sein. So verdeutlicht die Untersuchung, wie wichtig es ist, frühzeitig und konsequent mit einer wirksamen Therapie gegen die vielfältigen Folgen der Schuppenflechte vorzugehen. Gemeinsam mit dem behandelnden Hautarzt kann das gelingen.

Psoriasis: Systemische Erkrankung

Für „Psoriasis and Beyond“ wurden fast 5.000 Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte aus weltweit 20 Ländern zu ihrer Sicht auf die Erkrankung befragt. Initiator ist die IFPA, der globale Dachverband der Patientenorganisationen für Psoriasis. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass es nach wie vor Aufklärungsbedarf zur Schuppenflechte gibt. So war nur 29 % der Teilnehmer bewusst, dass es einen Zusammenhang zwischen Psoriasis und Psoriasis-Arthritis gibt. Mehr als 80 % wussten nicht, dass Schuppenflechte mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes einhergeht. Sichtbar ist Schuppenflechte auf der Haut. Ihr liegt jedoch eine chronische Entzündung zugrunde, bei der das Immunsystem eine Rolle spielt und die sich an weiteren Organen bemerkbar machen kann. So kommt es z. B. bei etwa einem Drittel der Menschen mit Psoriasis zu Gelenkbeschwerden, einer sogenannten Psoriasis-Arthritis.

Bei Schuppenflechte auch die Lebensqualität berücksichtigen

Dass die Schuppenflechte sich nicht nur körperlich auswirkt, ist eine Erfahrung, die die meisten der Studienteilnehmer von „Psoriasis and Beyond“ teilten. Die Hälfte der Befragten gaben an, dass die Psoriasis mittlere bis sehr starke Auswirkungen auf ihre Lebensqualität hat. 82 % hatten bereits Stigmatisierung oder Diskriminierung wegen ihrer Erkrankung erlebt. Bei 81 % wirkte sich die Schuppenflechte auf ihre Beziehung aus. Die Einschränkungen durch die Erkrankung im täglichen Leben können groß sein. Geht es darum, die Schwere der Erkrankung einzuschätzen, um die passende Therapie zu finden, sollten daher auch Einschränkungen der Lebensqualität, etwa im Beruf oder in der Partnerschaft, berücksichtigt werden. Im Gespräch mit dem Hautarzt ist es wichtig, auch diese Aspekte anzusprechen.

Mit dem Hautarzt über die Therapie sprechen

Ein offenes Gespräch mit dem Hautarzt über die Behandlung? Das ist häufig nicht so einfach, wie die Studienergebnisse zeigen. 59 % der Teilnehmer gaben an, keine Chance zu sehen, mit ihrem Arzt über ihre Erwartungen an die Psoriasis-Therapie zu sprechen. Es kann unterschiedliche Gründe haben, warum im Gespräch mit dem Hautarzt nicht alles angesprochen wird, was wichtig für die Behandlung ist. Zeitmangel oder auch Scham, bestimmte Symptome und Folgen der Schuppenflechte zu thematisieren, können Hürden sein. Den Mut zu fassen und alle Folgen der Psoriasis anzusprechen ist jedoch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur passenden Therapie und zum Therapieziel erscheinungsfreie Haut.

Quellen:
IFPA: Psoriasis and Beyond. The global psoriatic disease study. URL: https://ifpa-pso.com/projects/psoriasis-and-beyond (Zugriff: 03.01.2023).
Armstrong A, Bohannan B, Mburu S et al. Impact of Psoriatic Disease on Quality of Life: Interim Results of a Global Survey. Dermatol Ther 2022; 12: 1055–1064.

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