14. Dezember 2023

Ungefragte Ratschläge zu Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wer mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa lebt, hat bestimmt auch schon einen ungefragten Ratschlag von Nichtbetroffenen dazu erhalten, was sich gegen die Erkrankung tun lässt. Von Kurkuma über Yoga bis hin zur Darmsanierung: Die „guten“ Tipps sind zwar in der Regel gut gemeint, aber häufig wenig hilfreich. Sie können nerven, verletzend oder frustrierend sein. Schließlich beschäftigen sich Menschen mit einer CED meist sehr intensiv mit ihrer Erkrankung und finden mit der Zeit selbst heraus, was ihnen guttut oder hilft. Ungefragte Ratschläge von Darmgesunden unterstellen, nicht alles probiert zu haben.

Dem Umfeld vermitteln: Bitte keine „guten“ Ratschläge!

Gerade den Menschen, die einem nahestehen, sollte vermittelt werden, wenn ungefragte Ratschläge unangebracht sind. Gemeinsam kann z. B. stattdessen herausgefunden werden, welche Unterstützung für den Umgang mit der CED hilfreich wäre. In einigen Fällen kann ein „guter“ Tipp sogar gefährlich werden. Etwa wenn empfohlen wird, Medikamente abzusetzen und stattdessen Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Morbus Crohn und Colitis ulcerosa sind chronische Erkrankungen, die in der Regel langfristig behandelt werden müssen. Durch eine anhaltende Entzündung kann der Darm im Verlauf geschädigt werden. Eine Änderung der medikamentösen Therapie sollte nur nach ärztlicher Rücksprache in Betracht gezogen werden.

Austausch mit anderen CED-Betroffenen

Ein weiterer Grund, warum ungefragte Ratschläge unpassend sein können, ist, dass das, was Darmgesunden guttut, mit einer CED vielleicht gerade gar nicht möglich ist. Mehr Sport und Bewegung? Das kann zu einem gesunden Lebensstil dazugehören. Mit starken Bauchschmerzen tut aber vielleicht genau das Gegenteil gut: Ruhe und Wärme. Neue Impulse und Ideen im Umgang mit Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa kann hingegen der Erfahrungsaustauch mit anderen Betroffenen geben. Selbsthilfeinitiativen oder auch Kontakte über Social Media sind eine gute Möglichkeit, um in den Austausch zu kommen. In der Selbsthilfe gibt es oft viel Wissen und Anregungen zum Umgang und Alltag mit der CED. Doch egal wo ein Tipp herkommt: Jede CED ist anders und jeder sollte für sich ausprobieren und entscheiden, was persönlich das Richtige ist.

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