2. Februar 2022

CED-Therapie: Was bedeutet Remission?

Remission lautet das Therapieziel bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Doch was versteckt sich hinter dem Fachbegriff? In der Medizin wird mit Remission das anhaltende oder vorübergehende Nachlassen von Symptomen bezeichnet. Zu den typischen Beschwerden bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zählen Schmerzen und Durchfall. Diese endlich loszuwerden ist für Menschen mit CED, wenn sie mit ihrem Gastroenterologen über die Behandlungsmöglichkeiten und -ziele sprechen, sicher das vorrangige Anliegen. Doch Remission ist nicht gleich Remission und häufig steht noch mehr hinter dem Therapieziel, als gegen die akuten Symptome vorzugehen.

CED: Symptome zum Rückgang bringen

Soll die Behandlung dazu führen, dass die akuten Symptome verschwinden und der Zustand der Beschwerdefreiheit anschließend aufrechterhalten wird, ist das die sogenannte klinische Remission. Das Verständnis davon, was mit der CED-Behandlung erreicht werden soll und auch erreicht werden kann, hat sich in den letzten Jahren jedoch gewandelt. Neue Erkenntnisse zu den Krankheitsursachen und -prozessen sowie innovative Therapiemöglichkeiten, die sehr gezielt in die Abläufe im Immunsystem eingreifen, haben dazu beigetragen.

Darmentzündung langfristig kontrollieren

Heute ist bekannt, dass auch bei klinischer Remission, also wenn keine Beschwerden mehr spürbar sind, noch entzündliche Prozesse im Darm vorhanden sein können. Bei einer Darmspiegelung lässt sich dann noch Krankheitsaktivität erkennen. Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kann der Darm durch eine anhaltende Entzündung langfristig Schaden nehmen. Um das zu verhindern, ist ein weiteres Therapieziel, die Entzündung vollständig zum Stillstand zu bringen. Ist auch bei einer Darmspiegelung keine Entzündung mehr nachweisbar, wird das endoskopische Remission (Mukosaheilung) genannt. Die Entzündung langfristig zu kontrollieren kann dazu beitragen, bleibende Schäden am Darm zu verhindern.

Bei der Wahl der passenden Behandlung sind es daher unterschiedliche Therapieziele, die beachtet und verwirklicht werden sollten. Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt lässt sich herausfinden, wie eine klinische und auch endoskopische Remission am besten erreicht und aufrechterhalten werden kann.

Quellen:Kucharzik T, Dignass AU, Atreya R et al. Aktualisierte S3-Leitlinie Colitis ulcerosa – Living Guideline. Z Gastroenterol 2020; 58: 241–326. | Sturm A, Atreya R, Bettenworth D et al. Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). URL: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-004l_S3_Morbus_Crohn_Diagnostik_Therapie_2021-08.pdf (Zugriff: 07.01.2022).

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