8. August 2023

E-Health und Rheuma: Digitale Möglichkeiten

Von der Videosprechstunde bis zur App auf Rezept – im Gesundheitswesen gibt es immer mehr Bereiche, in denen digitale Lösungen verfügbar sind. Auch für Menschen mit rheumatischen Erkrankungen wie Morbus Bechterew, rheumatoider Arthritis oder Psoriasis-Arthritis gibt es inzwischen eine Reihe von digitalen Angeboten. Mit Rheuma sind regelmäßige Arztbesuche und eine dauerhafte Therapie Teil des Alltags. E-Health kann die persönliche medizinische Versorgung nicht ersetzen. Digitale Tools können jedoch Wege sparen und die Behandlung wie auch das Leben mit der Erkrankung unterstützen oder besser organisieren.

Das Smartphone als digitaler Rheumahelfer

Das Smartphone ist heute ständiger Begleiter und bietet, neben der Kommunikation, Kamera und Navigation, Apps für jede Lebenslage. Auch für Rheuma-Betroffene steigt das Angebot der praktischen Anwendungen stetig. RheCORD ist ein Beispiel für eine App, die mit der rheumatologischen Arztpraxis gekoppelt ist und u. a. Fragebögen zum Krankheitsverlauf, einen Medikationsplan und einen Kalender mit Erinnerungsfunktion sowie eine Chatfunktion bietet. So kann sie die Organisation der Behandlung unterstützen und auch bei den Arztgesprächen helfen, da Informationen schnell zur Verfügung stehen.

Mit Apps mehr über sich und das Rheuma erfahren

Apps können auch dabei helfen, sich selbst, den eigenen Körper und das Rheuma besser kennenzulernen. Was beeinflusst die Erkrankung? Was tut mir gut? Wie kann ich positive Impulse setzen? Zu den Anwendungen, die die Dokumentation von Beschwerden wie Schmerzen oder Funktionseinschränkungen ermöglichen, gehört z. B. RheumaBuddy. Mit Rheuma-Auszeit stellt die Deutsche Rheuma-Liga e. V. eine App mit praktischen Anleitungen für Entspannungsübungen, Kälte- und Wärmebehandlungen sowie Bewegungsübungen als Alltagsbegleiter zur Verfügung. Speziell für Menschen mit chronisch-entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen ist die Morbus-Bechterew-App der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew e. V. (DVMB) konzipiert. Sie befindet sich gerade in der Entwicklung. Schwerpunkt der Anwendung sind Bewegungsübungen und eine Wissensbibliothek. Das sind nur wenige App-Beispiele unter vielen. Wenn Sie Ihr Smartphone als Rheuma-Assistenten nutzen möchten, probieren Sie aus, welches Angebot zu Ihren Bedürfnissen passt.

Selbsthilfe 2.0: Online-Austausch rund ums Rheuma

Für viele Menschen mit rheumatischer Erkrankung ist der Austausch mit anderen Betroffenen ein wichtiger Impuls auf dem Weg zur Krankheitsakzeptanz. Neben dem persönlichen Erfahrungsaustausch in der Selbsthilfegruppe gibt es unzählige digitale Wege, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Ob Facebook, Instagram oder TikTok – in den sozialen Medien teilen viele Betroffene ihre Erfahrungen und Gedanken zur Erkrankung. Es kann sich also lohnen, nach dem Hashtag #rheumatoidearthritis oder #morbusbechterew Ausschau zu halten. Doch auch Patientenorganisationen bieten Online-Foren, virtuelle Stammtische oder Webinare an. Erfahrungsaustausch kann so auch auf digitalem Wege Mut machen, im Umgang mit der Erkrankung stärken und neue Perspektiven eröffnen.

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