22. August 2019

Uveitis bei Kinderrheuma: Auf die Augen achten

Rheuma kennt keine Altersgrenze: Auch bei Kindern und Jugendlichen können entzündlich-rheumatische Erkrankungen auftreten. Juvenile idiopathische Arthritis ist ein Oberbegriff für unterschiedliche Formen von entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen bei Kindern. Charakteristisches Symptom einer juvenilen idiopathischen Arthritis ist eine Gelenkentzündung. Doch auch andere Organe können bei diesen Rheumaformen in Mitleidenschaft gezogen werden. Juvenile idiopathische Arthritis kann mit unterschiedlichen Begleiterkrankungen verbunden sein. Dazu zählt insbesondere die Uveitis, eine Entzündung der Gefäßhaut des Auges. Je nach Form der juvenilen idiopathischen Arthritis tritt die Augenentzündung bei etwa 10 bis 20 % der betroffenen Kinder auf. Bleibt eine Uveitis unentdeckt und unbehandelt, kann sie das Auge unwiederbringlich schädigen und die Sehkraft einschränken. Besonders tückisch dabei ist, dass die Uveitis häufig zunächst ohne äußere Anzeichen verläuft. Kommt es doch zu Beschwerden, können zum Beispiel Schmerzen, gerötete Augen oder Lichtempfindlichkeit auf eine Uveitis hinweisen. Regelmäßige Kontrollen beim Augenarzt sind entscheidend, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen, wirksam zu behandeln und Schäden am Auge zu vermeiden.

Rheuma bei Kindern: Kontrolle durch den Augenarzt gehört dazu

Der behandelnde Kinderrheumatologe kann beraten, wie häufig das Kind zum Augenarzt gehen sollte. Das hängt unter anderem von der genauen Form der juvenilen idiopathischen Arthritis ab. Darüber hinaus gibt es weitere Merkmale, bei denen das Risiko für eine Uveitis besonders hoch ist:

  • Es liegt eine Oligoarthritis oder eine rheumafaktornegative Polyarthritis vor.
  • Die rheumatischen Beschwerden sind vor dem 6. Lebensjahr aufgetreten.
  • Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen.
  • Es können antinukleäre Antikörper (ANA) nachgewiesen werden.

Wird tatsächlich eine Uveitis bei juveniler idiopathischer Arthritis festgestellt, ist für die weitere medizinische Betreuung eine enge Zusammenarbeit von Kinderrheumatologen und Augenarzt wichtig. Auf diese Weise können die Behandlung des Rheumas und die der Augenentzündung genau aufeinander abgestimmt werden. Ziel der Therapie bei Uveitis ist es, die Entzündung im Auge unter Kontrolle zu bringen und Schäden oder eine Beeinträchtigung des Sehvermögens abzuwenden. Die Therapie wird stets individuell ausgewählt und richtet sich zum Beispiel danach, welcher Bereich des Auges genau betroffen ist. Die Behandlungsleitlinie zur Diagnose und Therapie der Uveitis bei juveniler idiopathischer Arthritis gibt Ärzten eine Orientierung, welche Behandlung wann empfehlenswert ist. Neben der Therapie zum Beispiel mit Augentropfen wirken bei Uveitis, wenn sie als Begleiterkrankung von Rheuma auftritt, auch bestimmte Medikamente für die Grunderkrankung. So kann etwa mit Immunsuppressiva oder auch Biologika sowohl die juvenile idiopathische Arthritis als auch die Uveitis behandelt werden. Darüber hinaus haben bestimmte Medikamente, die bei Kinder- und Jugendrheuma eingesetzt werden, auch einen positiven Einfluss auf das Risiko für eine Uveitis. Wenn Ihr Kind eine juvenile idiopathische Arthritis hat, informieren Sie sich über mögliche Anzeichen einer Augenentzündung und sprechen Sie mit dem behandelnden Kinderrheumatologen darüber, wann eine Untersuchung beim Augenarzt empfehlenswert ist.

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