9. März 2023

Wenn Neurodermitis den Schlaf raubt

Schlaflose Nächte sind vielen Menschen mit Neurodermitis (atopischer Dermatitis) wohlbekannt. Meist ist es der Juckreiz, der für Schlafstörungen sorgt. Was das quälende Symptom für die Nachtruhe bedeutet, haben Forschende in einer Studie untersucht. Es wurden 800 Patienten mit Neurodermitis und anderen juckenden Hauterkrankungen befragt, die unter Schlafstörungen leiden. Zwei Drittel von ihnen gaben an, wegen des Juckreizes schlecht zu schlafen. Was sich darüber hinaus zeigte, ist, dass der Juckreiz insbesondere gegen Ende des Tages und nachts zunahm und so die Schlafqualität beeinträchtigte.

Juckreiz und Schlaf: Folgen für die Lebensqualität

Doch neben der gestörten Nachtruhe deckte die Studie noch Weiteres auf. Mit den Schlafstörungen gingen auch Einschränkungen der Lebensqualität, der Arbeitsproduktivität sowie der Aktivität einher. Die Folgen von Juckreiz und Schlafstörungen sind demnach mitunter weitreichend. Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, wie wichtig es ist, dass der Juckreiz bei der Therapie der Neurodermitis berücksichtigt wird. Eine wirksame Behandlung kann die Entzündung und damit auch den Juckreiz eindämmen und so für besseren Schlaf sorgen. Wenn der Juckreiz Ihrer Neurodermitis auch Ihre Nachtruhe stört, sprechen Sie mit Ihrem Hautarzt darüber und auch über alle anderen Folgen der Erkrankung, damit Ihre Behandlung darauf ausgerichtet werden kann.

Neurodermitis-Therapie: Auch auf Juckreiz und Schlaf kommt es an

Neurodermitis kann äußerlich (topisch) oder innerlich (systemisch) mit Medikamenten behandelt werden. Innerliche Medikamente kommen bei mittelschwerer und schwerer Neurodermitis zum Einsatz. Sie wirken auf das Immunsystem und bekämpfen so die Entzündung. Juckreiz und Schlafstörungen sowie Einschränkungen der allgemeinen Lebensqualität zählen zu den Aspekten, die bei der Frage, ob eine systemische Therapie die passende ist, einbezogen werden. Das ist ein weiterer wichtiger Grund, auch diese Seiten der Erkrankung mit dem Hautarzt zu besprechen. Seien Sie offen, wenn es darum geht, wie sich die Neurodermitis auf Ihr Leben auswirkt, und auch, wenn Sie über Ihre Erwartungen an die Therapie sprechen.

Erholsamer Schlaf und Neurodermitis

Die Neurodermitis mit einer wirksamen Behandlung unter Kontrolle zu bringen ist das wichtigste Werkzeug, wenn es darum geht, dem Juckreiz und damit den Schlafstörungen etwas entgegenzusetzen. Darüber hinaus kann der Juckreiz auch gesondert behandelt werden. Auch die konsequente Hautpflege trägt dazu bei, die Haut geschmeidig zu halten, vor einem weiteren Austrocknen zu bewahren und damit den Juckreiz zu mindern. Doch es gibt noch weitere Maßnahmen, mit denen Sie eine entspannte Nachtruhe unterstützen können. Dazu zählt, ein gesundes Raumklima im Schlafzimmer zu schaffen oder auch vor dem Zubettgehen zur Ruhe zu kommen, um das Einschlafen zu erleichtern.

Tipps und Infos für einen erholsamen Schlaf mit Neurodermitis finden Sie hier.


Quellen:
Spindler M et al. Sleep disturbance in adult dermatologic patients: A cross-sectional study on prevalence, burden, and associated factors. J Am Acad Dermatol 2021; 85: 910–922.Deutsche Dermatologische Gesellschaft (Hrsg.). Aktualisierung „Systemtherapie bei Neurodermitis“ zur Leitlinie Neurodermitis, URL: https://register.awmf.org/assets/guidelines/013_D_Dermatologische_Ges/013-027l_S2k_Neurodermitis_Aktualisierung-Systemtherapie_2021-05.pdf (Zugriff: 03.01.2023).

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