16. Juli 2019
Begleiterkrankungen bei CED: Erkennen und behandeln
Morbus Crohn und Colitis ulcerosa betreffen typischerweise den Magen-Darm-Trakt. In vielen Fällen machen sie sich jedoch auch an anderen Organen bemerkbar, denn bei CED kann es zu unterschiedlichen Begleiterkrankungen kommen. Extraintestinale Manifestationen (EIM, „Sichtbarwerden außerhalb des Darms“) nennen Ärzte diese Beschwerden. Eine Begleiterkrankung steht mit der CED in Zusammenhang, tritt aber an anderen Körperregionen auf, und das gar nicht so selten. Etwa 25 bis 40 % der Menschen mit CED haben eine Begleiterkrankung, bei rund einem Viertel sind es sogar mehrere. Am häufigsten treten Gelenkbeschwerden, eine Augenentzündung oder Veränderungen der Haut auf. Wichtig bei extraintestinalen Manifestationen ist es, dass sie früh erkannt und wirksam behandelt werden.
Entzündung bei CED nicht nur im Darm
Begleiterkrankungen können zeitgleich mit einem CED-Schub auftreten oder unabhängig davon. In einigen Fällen macht sich eine extraintestinale Manifestation sogar bemerkbar, bevor die ersten Symptome der CED selbst auftreten. Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gerät die körpereigene Abwehr, das Immunsystem, aus dem Gleichgewicht und eine chronische Entzündung entsteht. Dieser Krankheitsprozess kann sich nicht nur auf den Darm, sondern auf den gesamten Organismus auswirken und zu Begleiterkrankungen führen. Besonders häufig sind Gelenke, Augen und die Haut von extraintestinalen Manifestationen betroffen:
- Gelenke: Meist kommt es zu einer Entzündung an der Wirbelsäule (Morbus Bechterew) oder in den großen Gelenken an Armen und Beinen (Arthritis).
- Augen: Bei Entzündungen im Auge kann es sich zum Beispiel um eine Uveitis handeln. Diese Entzündung der mittleren Augenhaut kann zu Schmerzen, Lichtempfindlichkeit oder Rötungen führen.
- Haut: Erythema nodosum – hinter diesem Fachbegriff verbirgt sich eine Entzündung des Unterhautfettgewebes. Sie tritt typischerweise an den Unterschenkeln auf und äußert sich durch schmerzhafte Knötchenbildung und Rötung.
CED-Begleiterkrankungen: Sind alle Ärzte informiert?
Früh erkennen und behandeln: Das ist das Wichtigste, um Begleiterkrankungen in den Griff zu bekommen. Damit das gelingt, sollten Sie sich mit möglichen Anzeichen gut auskennen. Informieren Sie sich, welche Symptome mit extraintestinalen Manifestationen in Zusammenhang stehen können. Wenden Sie sich an Ihren Gastroenterologen, wenn Sie einen Verdacht haben. Er kann die Symptome einordnen, eine Behandlung einleiten oder bei Bedarf an einen anderen Facharzt überweisen. Für die Früherkennung von Begleiterkrankungen ist es darüber hinaus hilfreich, wenn Sie alle behandelnden Ärzte über Ihre CED informieren. Hausarzt, Augenarzt oder auch der Frauenarzt können so bei möglichen Beschwerden leichter erkennen, ob die CED dahintersteckt. Zu guter Letzt kann auch die CED-Therapie zur Besserung bestimmter Begleiterkrankungen beitragen. Denn wenn die Entzündung konsequent und dauerhaft unter Kontrolle gebracht wird, profitiert davon häufig nicht nur der Verdauungstrakt.
Broschüre „Begleiterkrankungen“ zum Download
Die Broschüre „Begleiterkrankungen: erkennen, vorbeugen, behandeln“ bietet weitere Informationen und steht hier zum Herunterladen als PDF bereit.