13. Februar 2019
Chemsex und Hepatitis C – Das solltest du wissen
Sex unter dem Einfluss synthetischer Drogen wird als Chemsex bezeichnet. Die enthemmende Wirkung der Substanzen kann nicht nur einen Einfluss auf das sexuelle Erlebnis haben, sondern auch die Ansteckungsgefahr mit sexuell übertragbaren Krankheiten (kurz STIs für Sexually Transmitted Infections) wie HIV oder Hepatitis C steigern. Denn mitunter verleitet Chemsex dazu, es mit dem Safer Sex nicht mehr so genau zu nehmen. Da das Hepatitis-C-Virus (HCV) über Blut-zu-Blut Kontakt übertragen wird, besteht entsprechend bei Chemsex und verletzungsanfälligen Sexualpraktiken die Gefahr, sich mit HCV zu infizieren, bzw. andere Menschen unwissentlich zu infizieren.
Auch eine ausgeheilte Hepatitis C bedeutet nicht, dass man in Zukunft vor dem Virus geschützt ist. Bei einer Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus ist es jederzeit möglich, sich wieder neu anzustecken.
Hepatitis C: Nur ein Test schafft Klarheit!
Umso wichtiger ist es, sich regelmäßig testen zu lassen. Denn nur ein Test kann Sicherheit geben und somit auch Ansteckungen vorbeugen. Ein Test auf Hepatitis C, dessen Kosten in der Regel die Krankenkasse übernimmt, kann von jedem Hausarzt aber auch in vielen Beratungsstellen durchgeführt werden. Bei der Suche nach einem Arzt oder Checkpoint helfen unter anderem die Leberhilfe e.V. und die Deutsche Aids-Hilfe e.V.
Prinzipiell gibt es zwei unterschiedliche HCV-Tests: Beim Antikörpertest wird geprüft, ob sich im Blut Antikörper gegen das Hepatitis-C-Virus nachweisen lassen. Mit dem Test kann jedoch nicht sicher bestimmt werden, ob sich noch aktive Viren im Körper befinden oder ob die Infektion bereits ausgeheilt ist. Denn die Antikörper bleiben auch nach einer HCV-Infektion im Blutkreislauf. Aus diesem Grund sollte insbesondere bei dem Verdacht auf eine Reinfektion auch ein Virusnachweistest gemacht werden. Beim Virusnachweistest kann der Arzt nämlich eindeutig feststellen, ob noch aktive Viren im Körper sind. Mit dieser Methode lässt sich außerdem die ungefähre Virusmenge im Blut („Viruslast“) und die Art des Hepatitis-C-Virus, der sogenannte Genotyp, bestimmen. Der Virusnachweistest wird aktuell jedoch häufig nur bei einem Arzt durchgeführt.
Hepatitis C ist heilbar
Eine Heilung der Hepatitis C ist heute bei nahezu allen Patienten möglich, da die Erkrankung mittlerweile schnell, effektiv und gut verträglich behandelt werden kann – meist reichen dazu 8 bis 12 Wochen aus. Eine HCV-Therapie schützt den eigenen Körper vor möglichen Leberschäden und man ist nach Abschluss der Behandlung nicht mehr ansteckend. Sind Betroffene auch mit HIV infiziert, sollten in jedem Fall die HIV- und HCV-Medikamente gut aufeinander abgestimmt sein, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Eine gleichzeitige Behandlung beider Erkrankungen ist möglich.
Über Hepatitis C
Hepatitis C bezeichnet eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus, in deren Folge es zu einer Entzündung der Leber kommt. Wird eine HCV-Infektion nicht behandelt, kann die Erkrankung chronisch werden. Häufig bleibt diese jedoch unentdeckt, da die Betroffenen über lange Zeit keine Beschwerden haben, bzw. die Symptome wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Kopf- und Gliederschmerzen nicht mit Hepatitis C in Verbindung bringen. Es können daher Jahre vergehen, bis die Krankheit erkannt wird.
Mehr Informationen zum Thema Chemsex und Hepatitis C gibt es hier oder in unseren Infobroschüren.