12. April 2019

Hepatitis-C-Mythen: Fakt oder Irrglaube?

Hepatitis C – So gut wie jeder hat schon einmal davon gehört, doch weiß man etwa aus dem Stegreif, wie das Hepatitis-C-Virus (kurz HCV) beispielsweise übertragen wird? Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage AbbVie Healthcare Monitor zeigen unter anderem, dass sich nur 14 % der Befragten über das eigene Risiko einer Ansteckung Gedanken machen. Das verdeutlicht, dass über die Erkrankung oftmals noch großes Unwissen und vermutlich so mancher Irrglaube herrschen. Zeit, diese Mythen aus dem Weg zu räumen.

Mythos 1: Hepatitis C ist nicht heilbar.

Das stimmt nicht. Hepatitis C ist heilbar. In den letzten Jahren hat sich viel in der Hepatitis-C-Therapie getan: Mittlerweile stehen moderne, effektive und gut verträgliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, sodass grundsätzlich für fast alle Patienten eine Heilung möglich ist.

Mythos 2: Einen Test auf Hepatitis C kann man nur im Krankenhaus machen.

Das ist nicht der Fall. Ein Test auf Hepatitis C kann von jedem Hausarzt durchgeführt werden und auch viele Beratungsstellen bieten die Möglichkeit an, sich testen zu lassen. Bei der Suche nach einem Arzt oder Checkpoint helfen unter anderem die Leberhilfe e.V. und die Deutsche Aids-Hilfe e.V. Die Kosten übernimmt in der Regel die Krankenkasse.

Mythos 3: Man kann sich gegen den Hepatitis-C-Virus impfen lassen.

Das stimmt nicht. Es gibt aktuell keinen Impfstoff gegen HCV.

Mythos 4: HCV wird nur beim Geschlechtsverkehr übertragen.

Das entspricht nicht der Wahrheit. HCV wird über Blut-zu-Blut-Kontakt übertragen. Das heißt, unter bestimmten Umständen, wie ungeschütztem Geschlechtsverkehr und insbesondere verletzungsanfälligen Sexualpraktiken besteht die Gefahr einer Infektion. Darüber hinaus gibt es jedoch noch weitere mögliche Übertragungswege. Zu diesen zählen Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die mit Blut in Kontakt kommen können (z.B. Zahnbürste oder Rasierer), Drogenutensilien, unsterile Tattoo- und Piercinginstrumente sowie unsterile medizinische Geräte (z.B. Infusionen).

Mythos 5: Wenn ich mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert sein sollte, werde ich das schon merken.

Auch hierbei handelt es sich um einen Irrglauben. Hepatitis C ist eine Viruserkrankung, die die Leber angreift und zu einer Entzündung der Leberzellen führt. Unbehandelt kann eine HCV-Infektion chronisch werden. Das Tückische an Hepatitis-C-Symptomen ist, dass sie sehr unspezifisch sind; zu ihnen zählen unter anderem Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Daher bringen die wenigsten Betroffenen diese Beschwerden mit Hepatitis C in Verbindung. Es können Jahre oder sogar Jahrzehnte vergehen, bis die Krankheit erkannt wird. Klarheit schafft nur ein Test. Daher sollten Menschen, die mit den unter Mythos 4 aufgeführten Übertragungswegen in Berührung kommen, im Zweifel einen Arzt aufsuchen.

Mythos 6: Bei HCV ist es wie bei vielen anderen Viren: Wenn man ihn einmal hatte, ist man gegen die Krankheit immun.

Hierbei handelt es sich um einen Irrglauben. Im Unterschied zu vielen anderen Viruserkrankungen ist Hepatitis C bei fast allen Patienten heilbar. Durch eine ausgeheilte Hepatitis C ist man jedoch nicht vor einer erneuten Ansteckung geschützt. Es ist dann jederzeit möglich, sich wieder neu mit dem Virus anzustecken.

Wer mehr über das Thema Hepatitis C erfahren möchte, findet in unseren Broschüren weitere Infos.