20. Dezember 2018
RABBIT-, BiKeR- und JuMBO-Register: Rheumabehandlung im Alltag
RABBIT* BiKeR** und JuMBO*** stehen nicht für Hase, Fahrrad und Elefant, sondern sind die Namen von sogenannten Rheuma-Registern. Dabei handelt es sich um Datensammlungen, die Wissenschaftlern, Ärzten, Patienten und der Gesundheitspolitik wichtige Informationen zur Behandlung liefern. Die Rheuma-Register befassen sich insbesondere mit der langfristigen Wirksamkeit und Verträglichkeit von Biologika und weiteren neueren Behandlungsmöglichkeiten. In RABBIT sind Daten zur Therapie von fast 18.000 Erwachsenen mit rheumatoider Arthritis erfasst. Der Ableger RABBIT-SpA beschäftigt sich mit Psoriasis-Arthritis und entzündlich-rheumatischen Wirbelsäulenerkrankungen wie Morbus Bechterew. Um die Therapie bei Kinder- und Jugendrheuma geht es im BiKeR-Register. Mehr als 100 Kinderrheumatologen, Kinderärzte, Rheumatologen und über 4000 Patienten in Deutschland nehmen daran teil. Kinder aus BiKeR, die erwachsen geworden sind, werden im JuMBO-Register weiterbeobachtet.
Biologika-Behandlung: Alltagstest und Langzeitbeobachtung
Das Besondere an RABBIT, BiKeR und JuMBO im Vergleich zu klinischen Studien ist, dass die Ergebnisse zeigen, wie sich eine Behandlung im Alltag bewährt. So kann bei kontrollierten klinischen Studien zum Beispiel wegen Begleiterkrankungen, der Einnahme anderer Medikamente oder des Alters eine Teilnahme ausgeschlossen sein. Die Register beobachten eine Therapie zudem länger als viele Studien und es nehmen viel mehr Patienten teil, als es bei einer einzelnen klinischen Studie möglich ist. Die Behandlung selbst hingegen wird durch die Teilnahme am Register nicht beeinflusst. Durchgeführt werden RABBIT und JuMBO vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) in Berlin und BiKeR vom Kinderrheumazentrum Sankt Augustin in Abstimmung mit der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR).
Frühe und konsequente Rheuma-Behandlung für weniger Spätfolgen
Die RABBIT-Daten belegen eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit von Biologika unter Alltagsbedingungen. In Bezug auf die Sicherheit von Biologika zeigen die Ergebnisse unter anderem, dass das Risiko für neu auftretende Krebserkrankungen mit einer Biologika-Therapie im Vergleich zu anderen Behandlungen nicht erhöht ist. Für Patienten, die schon im Kinder- und Jugendalter Rheuma hatten, lässt JuMBO erkennen, dass Schäden an den Gelenken im Erwachsenenalter umso seltener vorkommen, je früher und konsequenter behandelt wird. Noch vor 10 Jahren hatten etwa die Hälfte der Patienten mit Kinder- und Jugendrheuma als Erwachsene eine eingeschränkte Gelenkfunktion und eine immer noch aktive Erkrankung. Inzwischen trifft dies nur noch auf ein Drittel zu. Darüber hinaus ist die Anzahl der jungen Patienten mit Wachstumsstörungen durch das Rheuma zurückgegangen. Auch zu Begleiterkrankungen kommt es seltener. So zeigen die Registerdaten, dass die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten und -strategien die Aussicht auf ein Leben mit möglichst wenig Einschränkungen durch die Erkrankung wesentlich verbessert haben.
* Rheumatoide Arthritis: Beobachtung der Biologika-Therapie
**Biologika in der Kinderrheumatologie
*** Juvenile arthritis Methotrexate/Biologics long-term Observation = Langzeitbeobachtung der Anwendung von Methotrexat/Biologika bei Kinder- und Jugendrheuma
DE-HUMR-180017