24. Juli 2018
Rheuma-VOR: Rheuma frühzeitig erkennen
Etwa jeder 50. erkrankt im Laufe seines Lebens an rheumatoider Arthritis, Morbus Bechterew oder Psoriasis-Arthritis. Gemeinsam haben diese entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, dass sie unbehandelt im Verlauf zu bleibenden Schäden an den Gelenken, chronischen Schmerzen und Funktionseinschränkungen führen können. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie kann das verhindern. Noch immer vergeht in vielen Fällen jedoch zu viel wertvolle Zeit zwischen der Verdachtsdiagnose des Hausarztes und der ersten Untersuchung beim Rheumatologen. Das Projekt Rheuma-VOR geht diesen Missstand an: Ziel ist die Verkürzung dieses Zeitraumes, um mit einer optimalen Behandlung die Lebensqualität und auch die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Rheuma-VOR zählt zu den Förderprojekten des Innovationsfonds, der neue Versorgungskonzepte unterstützt.
Rheuma: Frühe Diagnose für mehr Lebensqualität
Rheuma-VOR steht für eine Verbesserung der rheumatologischen Versorgungsqualität durch koordinierte Kooperation. Im Rahmen des Projekts soll die Frühdiagnose in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und im Saarland gefördert werden. Dabei wird auf das in Rheinland-Pfalz bestehende Rheumanetzwerk ADAPTHERA aufgebaut. Durch Rheuma-VOR soll die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Fachärzten und Patienten besser koordiniert werden. Die Steuerung übernehmen fachübergreifend besetzte Koordinationsstellen, die frühzeitig in den Diagnoseprozess eingebunden werden. So werden etwa Hausärzte bei der Entscheidung unterstützt, ob und wie dringend eine Behandlung in die Wege geleitet werden muss. Nach 18 Monaten wird ausgewertet, ob durch ärztliche Schulungen und den Einsatz der Koordinationsstellen die Anzahl der diagnostizierten Fälle erhöht werden konnte. Wenn Rheuma-VOR erfolgreich ist, kann dieses Konzept auf ganz Deutschland ausgeweitet und womöglich auch bei anderen Erkrankungen angewendet werden.
Hier finden Sie weitere Informationen zu Rheuma-VOR.
Innovationsfonds: Patientenversorgung verbessern
Ziel des Innovationsfonds ist die Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Deutschland. Er wurde 2015 mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz (GKV-VSG) ins Leben gerufen. Der Innovationsfonds fördert von 2016 bis 2019 Projekte zu innovativen Versorgungsformen und die patientennahe Versorgungsforschung. Dafür stehen jährlich 300 Millionen Euro zur Verfügung, die aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) finanziert werden. Neben Rheuma-VOR werden weitere Projekte zu rheumatischen Erkrankungen durch den Innovationsfonds gefördert: Bei VERhO geht es um die Optimierung der Arzneimitteltherapie bei rheumatoider Arthritis. Die Initiative PETRA unterstützt Menschen mit rheumatoider Arthritis dabei, die Lebens- und Gesundheitskompetenz aktiv zu verbessern. Das Projekt StärkerR hat das Ziel, die Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen in der Rheumatologie effektiver zu gestalten. Voraussetzung für die Förderung von Projekten durch den Innovationsfonds ist, dass sie geeignet sind, auch dauerhaft in die Versorgung aufgenommen zu werden. Nach Abschluss der Projekte aus dem Innovationsfonds sollen die Erkenntnisse umfassend zugänglich gemacht werden, um langfristig die medizinische Versorgung von Menschen in Deutschland zu verbessern.
DE/HUR/5418/1454