23. Januar 2016

Bewegungstipp Yoga, Tai-Chi und Co. – Entspannungstechniken (Teil 4)

Entspannungsübungen können einen wichtigen Beitrag zur Schmerzbewältigung und damit zu einem positiven Umgang mit der Erkrankung leisten. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e.V. unterscheidet zwischen vier häufig angewandten Verfahren: der progressiven Muskelentspannung, autogenem Training, imaginativen Verfahren und der Achtsamkeitsmethode bzw. Meditation. Im vierten Teil unserer Reihe „Bewegungstipp Yoga, Tai-Chi und Co.“ erfahren Sie mehr über diese Entspannungstechniken und was Sie dabei beachten sollten.

Progressive Muskelentspannung

Die progressive Muskelentspannung zählt zu den bekanntesten Entspannungstechniken. Dazu werden einzelne Muskelgruppen aktiv für kurze Zeit angespannt, um sie anschließend willentlich wieder zu entspannen. Während der Übungen konzentrieren sich Betroffene ausschließlich auf die jeweilige Muskelgruppe und versuchen, sowohl die An- als auch die Entspannung sowie den Unterschied bewusst wahrzunehmen. Damit soll die Grundspannung der Muskeln reduziert werden.

Autogenes Training

Ähnlich der progressiven Muskelentspannung ist auch das autogene Training eine Art der Selbstentspannung, die durch Konzentration erfolgt. Allerdings werden Betroffene hier nicht selbst aktiv, sondern versuchen, sich bestimmte Körperempfindungen vorzustellen. Ein Trainer gibt Anleitungen vor, beispielsweise „Meine Beine werden schwer“ oder „Mein linker Arm wird warm“, die die Teilnehmer versuchen wahrzunehmen.

Imaginative Verfahren

Imaginative Verfahren machen sich das Vorstellungsvermögen zunutze. Bewusst herbeigeführte innere Bilder sollen zur Schmerzreduktion eingesetzt werden. Meist handelt es sich dabei um sogenannte Fantasiereisen an angenehme Orte, wie beispielsweise eine Blumenwiese, eine Waldlichtung oder einen einsamen Strand. Betroffene sollen damit verbundene positive Gefühle und Empfindungen aktivieren und so die Belastung durch den Schmerz verringern.

Achtsamkeit bzw. Meditation

Übungen zu Achtsamkeit und Meditation werden erst seit Kurzem verstärkt in der Schmerztherapie eingesetzt. Ihren Ursprung haben sie häufig in religiösen Übungen, die der Bewusstseinserweiterung dienen sollen. Diese Techniken sollen Betroffenen in erster Linie dabei helfen, ihren Zustand besser anzunehmen. Damit können sie zu einem positiven Umgang mit der Erkrankung beitragen und Kraft und Energie für positive Erlebnisse freisetzen.

Viele Elemente der hier beschriebenen Entspannungstechniken finden sich auch in verschiedenen Sportarten wieder. Kombiniert mit Bewegung, kommen sie Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gleich in doppelter Hinsicht zugute: Die Beweglichkeit kann verbessert und der Umgang mit Schmerzen positiv beeinflusst werden. Welche Sportarten Bewegung und Entspannung kombinieren, erfahren Sie im nächsten Teil unserer Serie.