8. November 2018

Therapie der Hepatitis C: „Das ist eine Revolution“

„Seit circa 2014 gibt es eine Revolution in der Hepatitis-C-Therapie. Wir benötigen keine, doch sehr nebenwirkungsreichen Therapien mehr, die häufig zum Abbruch der Therapie und damit zu einem Misserfolg führten“, erklärt Dr. Christiane Cordes, Allgemeinmedizinerin und Infektiologin aus Berlin.

Wenn sie von einer Revolution spricht, meint sie die sogenannten Direct Acting Antivirals – kurz DAAs – die die Therapie des Hepatitis-C-Virus grundlegend verändert haben.

Dr. Hans Heiken, ebenfalls Internist und tätig in einer hausärztlich-internistischen Gemeinschaftspraxis in Hannover, erinnert sich: „Bei der ersten Präsentation der Wirksamkeit der neuen Therapien auf einem großen Kongress konnte man in der Halle eine Stecknadel fallen hören. Das waren ganz unglaubliche Ergebnisse, das ist wie ein Schritt in eine neue Welt gewesen.“

Die heutigen Therapien, die die Virusvermehrung effektiv und anhaltend blockieren, können nahezu alle Patienten von Hepatitis C heilen – dafür reicht meist eine Behandlungsdauer von acht bis zwölf Wochen.

Dr. Cordes nennt es Glück, als Medizinerin erleben zu dürfen, dass eine chronische Viruserkrankung in kurzer Zeit und mit einer gut verträglichen Therapie komplett geheilt werden könne. Früher hätten Patienten aus Sorge vor Nebenwirkungen die Therapie erst gar nicht gestartet.

Bevor eine Behandlung eingeleitet werden kann, muss die Erkrankung natürlich diagnostiziert sein. Da eine Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus aber nur sehr unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Oberbauchschmerzen, unter denen jeder mal leidet, hervorruft, kann nur eine Blutuntersuchung einen Verdacht bestätigen. Ob in jeder Praxis im Blut immer gleich nach dem Hepatitis-C-Virus gesucht wird und welche Untersuchungen überhaupt vorgenommen werden, erklären Dr. Christiane Cordes und Dr. Hans Heiken in unserem Video.